25. Oktober 2017

Über uns

Warum dieses Projekt?

 

Dr. Johannes Kammerstätter

geb. in Waidhofen an der Ybbs

Studien der Philosophie, Theologie, Psychologie, Psychotherapie

  • Veröffentlichungen: zusammen mit Gottfried Hierzenberger, Theologische Worthülsen übersetzt (München 1973)
  • Mitarbeit beim von Alfred Klose herausgegebenen Katholischen Soziallexikon (Graz u.a. 1980)
  • Unterricht an Höheren Schulen in den Fächern kath. Religion, Politische Bildung, Volkswirtschaftslehre und Musik
  • Projekte mit SchülerInnen des Francisco-Josephinum Wieselburg mit Partnerschulen in der Schweiz, in Tschechien und in der Slowakei
  • Projekt mit dem Jahrgang 5BL 2005, „Reconciling is: not to forget”: Sanierung des Jüdischen Friedhofs Ybbs/Göttsbach alt

Warum Geschichte Der Jüdischen Landsleute?

Welche Zukunft sich jüdische Landleute als Minderheit in unserem Land, das seine eigene Zukunft erst suchen musste, aufbauen konnten, ist eine spannende Geschichte.

Welche politischen, religiösen und wirtschaftlichen Ideen sie hatten, welche Ausbildung sie ihren Kindern ermöglichten, wie sie hier im Land um Recht, Besitz und Zukunft kamen, wohin sie auf der Flucht verschlagen wurden und wie sie versuchten, sich im Exil mit den Zukunftsideen eines neuen Landes vertraut zu machen, was die Geretteten über die Verlorenen erzählen, in welchen neuen Sprachen sie denken, reden und beten lernten, das alles ist Teil der bisher verschwiegenen Geschichte. Bisher verschwiegene Hoffnungen, die persönlich berühren.

Warum Tragbares Vaterland?

In jüdischer Tradition wird ursprünglich unter „tragbarem Vaterland“ verstanden, was einem auch ohne Verbleib in der bisherigen Heimat an Grundüberzeugungen, Lebensregeln und gemeinsamen Zielen mitgegeben wird. Das bezog sich zunächst auf religiöse Bindungen. Für alle, die durch bürokratische und physische Gewalt ihr Heimatrecht in einer der Gemeinden unserer Region tatsächlich verloren, wurde und blieb dieses Stück niederösterreichischer Heimat trotz alledem das „tragbare Vaterland“ ihrer Kindheit und ihrer ersten Liebe. Und für deren Nachkommen wird es immer tragbarer auch in dem Sinn, dass die MostviertlerInnen die Verlorenen und Geretteten ihrer früheren jüdischen Landsleute würdigen und sich Widerstandskämpfer, Gerechte und Samariter als Wegbereiter einer lebenswerten Zukunft vor Augen stellen.

Projekte Allgemein

„TragbaresVaterland“ im wörtlichen Sinn ist das Ziel aller Projekte rund um die jüdischen Mostviertler und ihre Nachkommen in aller Welt. Historische Recherche und aktuelle Kontakte sollen zur Identität unserer Region in einer sich weiterbewegenden Welt beitragen.

Unter dem Motto „Reconciling is: not to forget” startete 2002 die praktische Projektarbeit des 5BL-Jahrganges im Francisco-Josephinum Wieselburg mit der Säuberung und Neubeschriftung der Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof Ybbs/Göttsbach. Zwei besondere Ziele waren von Anfang an mit dem Projekt verbunden: das Mostviertel als Heimat dieser jüdischen Familien zu verstehen und wenigstens einen der Nachkommen jeder jüdischen Familie im Mostviertel irgendwo auf der Welt zu finden.

In allen weiteren Projekten seither geht es um diese beiden Ziele: Heimat als tragbares Vaterland und weltweite Kontakte, Verwurzelung in der Heimat der Herkunft und Einwurzelung in die Zukunft einer neuen Heimat.

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